Künstliche Intelligenz: Boom oder Blase?

Ende 2022 wurde mit der Einführung von ChatGPT eine neue Ära eingeläutet. Die künstliche Intelligenz (KI) hat Einzug in den Alltag der Menschen und auch in die Wertpapierdepots der Anlegerinnen und Anleger gefunden.


Grosse Namen wie Nvidia oder OpenAI sind seit diesen Anfängen stetige Begleiter, wenn es beispielsweise darum geht, wie man in künftige Schlüsseltechnologien investieren kann, oder wie man künstliche Intelligenz auch im Privatbereich nutzen kann. 

Seit einiger Zeit versuchen sich die Unternehmen, die in KI investieren, sich gegenseitig in den angekündigten Investitionssummen zu überbieten. Es findet ein gewisses KI-Wettrüsten statt.  Allein die amerikanischen Techkonzerne wollen im kommenden Jahr mehrere hundert Milliarden Dollar in das Thema KI investieren. Ganz oben stehen dabei die Themen Infrastruktur / KI-Prozessoren. Beispielsweise wollen Nvidia 100 Mrd. Dollar, Amazon 80 Mrd. Dollar, Alphabet 70 Mrd. Dollar, Meta 60 Mrd. Dollar investieren.  Gleichzeitig sind auch die Börsenbewertungen der KI-Aktien stark gestiegen. So liegt Nvidia nun bei einer Marktkapitalisierung von nahezu 5 Billionen US Dollar, Alphabet bei 4 Billionen, Amazon bei 2.5 Billionen und Meta bei 1.8 Billionen. 

Und gerade diese enormen Investitionen und die erreichten Marktkapitalisierungen werfen Fragen auf. Riesige Summen an Kapital fliessen in KI-Aktien und Start-ups, obwohl bei manchen die Umsätze und Gewinne noch nicht diesen Bewertungen entsprechen. Investitionen in Chips, Rechenzentren und Cloud laufen den realen Zahlungsströmen weit voraus. Mittlerweile geht daher die Sorge um, es könnte sich um eine KI-Blase handeln, die früher oder später platzen wird. Schnell werden Parallelen zum Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 gezogen. Und ein Vergleich ist verständlich. Damals haben auch Visionen des neuen Internetzeitalters die Notierungen an den Börsen in schwindelerregende Höhen getrieben. Der Technologie-Index Nasdaq 100 hatte sich in 4 Jahren verfünffacht, 2001 verlor er dann 75%.

Richtig ist, dass die Bewertungen, gerade im US-Technologiesektor sich tatsächlich auf einem hohen Niveau befinden, diese sind aber, anders als damals, durch laufende Gewinne, ein hohes Gewinnwachstum sowie die Fundamentaldaten gerechtfertigt. Ein weiterer Unterschied ist, dass die grossen Tech-Giganten heute über stabile und profitable Geschäftsmodelle und solide Bilanzen verfügen. Das war damals nicht der Fall. 

Grundsätzlich ist nicht auszuschliessen, dass es zu einer Korrektur am Aktienmarkt kommt. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) sind im historischen Vergleich erhöht. Sie liegen aber weit unter denen im Jahr 2000.
 

Fazit:

Eine Investition in KI-Aktien kann sich somit auch weiterhin, zumindest mittel- und langfristig lohnen. Der technische Fortschritt mit immer schnelleren Computerchips, effizienteren Speichern und die immer grösseren Datenmengen werden die künstliche Intelligenz weiterhin interessanter, profitabler und unverzichtbarer werden lassen. Bei der Auswahl der Investments ist grundsätzlich auf eine ausgewogene Streuung zu achten. Diese Diversifikation hilft, Risiken zu senken und ein langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Die eigenen Anlageziele, die Risikotoleranz sowie die Anlagestruktur sind die Eckpfeiler einer langfristigen und zielführenden Anlagestrategie. 
 

Die Informationen aus diesem Beitrag stellen weder ein Angebot noch eine Empfehlung dar. Sie berücksichtigen nicht die persönlichen Anlageziele sowie die finanziellen Verhältnisse der Anlegerin/des Anlegers. Diese Daten ermitteln wir mit Ihnen gemeinsam in einem persönlichen Beratungsgespräch.