Was hilft bei steigenden Strompreisen? Sparen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, zu Hause Strom zu sparen und damit den CO2-Emissionen zu verringern. Wir geben Ihnen Tipps, die meist mit wenig Aufwand und Kosten umgesetzt werden können.
Ein grosser Hebel zum Energie sparen ist tatsächlich das Heizen. Wird die Temperatur um nur ein Grad gesenkt, können rund sieben Prozent des Gesamt-Heizverbrauchs eingespart werden, was einer jährlichen Einsparung von ca. CHF 100.00 entspricht.
Alte Heizungspumpen verursachen etwa ein Zehntel des durchschnittlichen Stromverbrauchs im Haushalt. Ein Wechsel auf eine moderne, hocheffiziente Pumpe verbraucht dagegen bis zu 90% weniger Strom.
Man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass neue Geräte immer umweltfreundlicher sind als alte. Denn man unterscheidet bei den Geräten zwei Lebensphasen; die erste Phase ist die Herstellung des Geräts und die zweite Phase ist die Nutzungsphase. Bei vielen Geräten geht die meiste Umweltbelastung in die Herstellung der Geräte (z.B. bei einem Smartphone 90%, bei einem Laptop 80% etc.). Deshalb sollten solche Geräte möglichst lange benutzt werden. Bei einer Waschmaschine, einem Tumbler oder einem Kühlschrank ist es hingegen genau umgekehrt. Hier verursacht die Nutzungsphase die höhere Umweltbelastung. Ein Wechsel lohnt sich aber auch hier erst nach einer gewissen Zeit und wenn das neue Gerät eine höhere Energieeffizienzklasse aufweist als das alte.
Lüften ist auch im Winter sehr wichtig. Wer regelmässig lüftet, verhindert, dass sich zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung ansammelt und kann damit Heizkosten sparen. Wenn Sie im Winter lüften, dann nur kurz und kräftig. Öffnen Sie möglichst viele Fenster und lüften Sie für maximal fünf Minuten – am besten zwei bis dreimal täglich. Je tiefer die Aussentemperatur desto kürzer sollte die Lüftungsdauer sein. Vermeiden Sie dauerhaft geöffnete Kippfenster. Dadurch entweicht viel Wärme aus den Räumen, ohne dass genügend Frischluft hereinkommt.
Für die meisten Gerichte ist kein Vorheizen des Backofens erforderlich, deshalb lohnt es sich, den Backofen erst dann einzuschalten, wenn die Gerichte hineinkommen. Die Garzeiten sind von Backofen zu Backofen verschieden und in den Rezepten meist etwas länger angegeben. Deshalb kann man den Backofen oft etwas früher ausschalten und die Restwärme nutzen.
Beim Kochen ohne einen Deckel geht ein Grossteil der Energie verloren. Es lohnt sich daher, immer einen Deckel zu benutzen, denn er hält die Energie im Topf. Ein weiterer Vorteil des Deckels ist, dass damit das Essen schneller gar wird. Für das Erhitzen von Wasser ist der Wasserkocher die beste Wahl. Der Wasserkocher ist beim Erhitzen von Wasser oft effizienter als der Herd, da weniger Abwärme entsteht. Es empfiehlt sich daher, das Wasser für z.B. Spaghetti im Wasserkocher zu erhitzen und nur so viel Wasser einzufüllen, wie tatsächlich benötigt wird.
Falls Sie gerade einen neuen Kühlschrank benötigen, wählen Sie ein energiesparendes Modell. Kühl- und Gefrierschränke laufen ununterbrochen und sind im schlimmsten Fall für ein Viertel des Stromverbrauchs verantwortlich. Entscheiden Sie sich für ein Modell der besten Energieeffizienzklasse, können Sie bis zu 50% Strom sparen. Achten Sie beim Kauf ebenfalls auf die benötigte Grösse. Die Lebensmittel im Kühlschrank speichern die Kälte. Ein halbleerer Kühlschrank verbraucht mehr Energie als ein voller. Um die Kälte im Kühlschrank zu bewahren, öffnen Sie den Kühlschrank nur so oft wie nötig und schliessen Sie die Türe umgehend.
Finden Sie im Kühlschrank ein leichter Reifansatz ist das unbedenklich. Wird der Reif jedoch dicker oder es bildet sich eine Eisschicht, steigen auch die Stromkosten und Sie sollten das Gerät abtauen. Es empfiehlt sich, den Kühlschrank und die Gefriertruhe regelmässig, etwa zwei Mal im Jahr, abzutauen. Eine Eisschicht von bereits 5 Millimeter erhöht den Stromverbrauch des Kühlschranks um ca. 30%.
Lassen Sie den Geschirrspüler erst laufen, wenn er voll ist, und wählen Sie das Eco-Programm aus. Das spart nicht nur Energie sondern auch Wasser.
Auch beim Duschen lässt sich Energie sparen. Ein Sparduschkopf spart Wasser und ist bereits für wenige Franken im Baumarkt und Handel erhältlich. Vermeiden Sie zu heisse Duschen (Ihre Haut wird es Ihnen ebenfalls danken) und stellen Sie die Dusche ab, wenn Sie sich Ihre Haare shampoonieren, sich waschen oder rasieren.
Machen Sie ausgiebige Wannenbäder zur Ausnahme. Der Wasserverbrauch pro Vollbad reicht aus, um vier Tage lang dreieinhalb Minuten zu duschen.
Eine Vorwäsche ist in den meisten Fällen völlig überflüssig. Nur selten ist die Wäsche so stark verschmutzt, dass eine Vorwäsche nötig ist. Die meisten (neueren) Waschmaschinen haben ein Eco-Programm. Das Eco-Programm spart trotz der längeren Laufzeit an Energie. Wählt man dieses Programm, wird das Wasser deutlich weniger erwärmt und es wird weniger Wasser verbraucht.
Mit den heutigen Waschmaschinen und Waschmitteln wird unsere Wäsche auch bei 30° sauber. Die niedrige Temperatur spart Energie, denn mehr als drei Viertel davon geht in die Wassererwärmung. Nutzen Sie zusätzlich bei der Waschmaschine und beim Tumbler die maximale Füllmenge aus beachten Sie aber die entsprechenden Angaben des Herstellers.
Lassen Sie Ihre Wäsche an der Luft trocknen. Im Sommer können Sie die Wäsche draussen aufhängen. Im Winter bietet sich der Keller an und in trockenen Räumen können Sie den Wäscheständer ins Schlafzimmer stellen. So haben Sie auch im Winter ein angenehmes Klima im Schlafzimmer.
Eine hohe Schleuderdrehzahl in der Waschmaschine reduziert die Restfeuchte und verkürzt die Trocknungszeit im Tumbler.
Mit Ökostrom sparen Sie zwar keine Kosten, senken aber deutlich Ihren CO2-Verbrauch. Biogas zum Beispiel ist ein Methangemisch, das bei der natürlichen Zersetzung organischer Abfälle entsteht. Aus dieser Biomasse (z.B. Gülle, Grüngut oder Speiseabfälle) entsteht durch die Aktivität von Bakterien und unter Luftabschluss das Biogas.
Gut 200 kg CO2 können pro Person und Jahr eingespart werden, wenn elektronische Geräte bei Nichtgebrauch komplett ausgeschaltet werden. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur den Ausschaltknopf zum Beispiel. beim Fernseher drückt. Leuchtet dabei noch ein Lämpchen, signalisiert dies den Standby- oder Ruhemodus. Ladegeräte nach erfolgter Ladung aus der Steckdose ziehen, denn oft fliesst der Strom weiter. Beim Kauf neuer Elektrogeräte kann man darauf achten, dass diese sich ganz ausschalten lassen oder über ein Energiesparmodus verfügen. Bei mehreren Geräten lohnt sich eine abschaltbare Steckdosenleiste, so können alle Geräte mit einem Schalter ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt werden.
Eine Klimaanlage ist an Hitzetagen ein richtiger Genuss. Leider schaden Sie der Umwelt und sind zudem richtige Stromfresser. Wir haben Tipps, wie sich an heissen Tagen ohne Klimaanlage abkühlen:
Mit LED- oder Energiesparlampen können Sie viel Strom sparen. LED-Lampen sind zwar teurer in der Anschaffung, halten aber deutlich länger. Eine Glühlampe hält ca. 1'000 Stunden (ca. ein Jahr), eine Energiesparlampe 8'000 Stunden und eine LED-Lampe 15'000 bis Stunden. Wer nicht alle Lampen auf einmal austauschen möchte, sollte mit den vielbeleuchteten Räumen (Wohnzimmer, Küche, Büro etc.) beginnen. Bitte beachten: Energiesparlampen gehören aufgrund Quecksilberanteil in den Sonderabfall und können aber problemlos an Verkaufs- und an Sammelstellen kostenlos zurückgegeben werden. Bitte beachten: Löschen Sie im Haus alle nicht benötigten Lichter. Brennende Lichter in einem leeren Raum verschwenden unnötig Energie.
Mit einem digitalen Stromzähler, auch Smart Meter (PDF) genannt, können Sie herausfinden, wie viel Strom Ihre Haushaltsgeräte verbrauchen. Der Smart Meter misst dabei den täglichen Stromverbrauch und übermittelt die Daten elektronisch an Ihren Netzbetreiber. Die Übersicht hilft Ihnen, Stromfresser zu identifizieren und geeignete Massnahmen zum Strom sparen zu ergreifen.